Handauflegen

Aus medizinisch-therapeutischer Sicht

Das Handauflegen gilt als eine der ältesten Behandlungsmethoden der Menschheit. Neben dem wärmenden Effekt vermittelt es soziale Nähe und wirkt dadurch beruhigend. Im Gegensatz zum Massieren werden die Hände beim Handauflegen nicht bewegt. Vom Handauflegen zu unterscheiden ist die symbolische Geste der Handauflegung als religiöses Ritual, die allerdings auch einen Heilungsaspekt haben kann.

Mehrere alternativmedizinische Heilmethoden, zum Beispiel Therapeutic Touch und Reiki, benutzen die Technik des Handauflegens. Esoterische Erklärungsversuche für alle Handauflegevarianten behaupten, dass von den Händen ausgewählter Menschen nicht näher bestimmbare "Energieströme" ausgehen würden. Das Verfahren wird von seinen Befürwortern u. A. zur Behandlung von Gürtelrosen, Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen angewandt. Die Wirkung bei diesen Krankheiten konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Wunderheilungen durch Handauflegen werden in der Bibel und anderen Werken beschrieben.

Körperliche Berührungen können Angstzustände, Schmerzen und Erschöpfung bei Krebspatienten lindern. In den USA spielt die alternativmedizinische Behandlungsmethode Therapeutic Touch eine gewisse Rolle. Einige Studien haben sich mit der Wirkung solcher Berührungen auf chronische Schmerzen und zur Verbesserung des Gesundheitszustandes bei alten Menschen befasst.

Aus religiöser Sicht

Segenshandlungen wurden bereits im Alten Testament (Tanach) durch eine Handauflegung begleitet. Zu den wohl bekanntesten Handauflegungen gehört die Segnung von Ephraim und Manasse, die vom Stammvater Jakob (Beiname: Israel) vollzogen wurde. Sie findet sich beschrieben in 1. Mose, Kapitel 48,13ff LUT:

„13 Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm. 14 Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war. 15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, 16 der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, daß durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.“

Auch zur Übetragung von Sünden auf ein Opfertier (3. Mose 4,22ff ELB).

„22 Wenn ein Fürst sündigt und tut aus Versehen irgendetwas von alledem, was der HERR, sein Gott, zu tun verboten hat, und wird schuldig, 23 und seine Sünde, mit der er gesündigt hat, wird ihm zu Bewusstsein gebracht, dann soll er seine Opfergabe bringen, einen Ziegenbock, ein Männchen ohne Fehler. 24 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Ziegenbockes legen und ihn schlachten an dem Ort, wo man das Brandopfer vor dem HERRN schlachtet: ein Sündopfer ist es.“

 

Quellenverweis:  http://de.wikipedia.org/wiki/Handauflegung